Ein betont experimenteller Gestus kennzeichnet die Arbeiten Harri Ansorges nicht allein in statu nascendi: Aus der Mitwisserschaft des Künstlers entlassen, bestimmt er noch deren immanentes Formgesetz. Dem Beginn einer größeren Arbeit geht oft eine Periode vielfacher experimenteller Vorarbeiten voraus, die indessen, anders als ein systematisch gefügtes Konvolut, sich eher zu einem Spannungsfeld denn zu einer Zone des Schutzes und der gesicherten Zuflucht zusammenziehen, jenen Anfang in Aussicht stellen und zu sichern erlauben.
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Die Hoffnung des Gelingens bezieht sich ersichtlich eher auf das Prozessuale selber als auf einen bestimmten Prozeß.
Ansorge mißtraut den hieb- und stichfesten Intentionen.

aus Harri Ansorge von Lienhard Vogels